
Straßenmusiker ein Hoch!
Internationale Straßenmusiker beleben das Alltagsleben
Ob Lissabon, Porto oder die Algarve: Straßenmusiker beleben auf unterschiedlichste Weise das Alltagsleben.
Meistens werden englische Oldies, die jeder mitsummen oder mitsingen kann, zum Besten gegeben.
Es gibt aber auch gerade in Portugal die studentischen Verbindungen, die sich durch ihre traditionellen Darbietungen ein paar Euro hinzu verdienen.
Hin und wieder habe ich auch schon klassische Auftritte erlebt, sei es die Geige oder die Gesangskunst.
Können Straßenmusiker von ihrer Kunst leben?
Diese Frage beschäftigt mich schon seit langer Zeit.
So habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und einen Straßenmusiker in Lagos, der mir schon 2022 positiv aufgefallen ist, im März 2023 bei einem Bier danach befragt.
Nashan kommt aus Serbien, ist 36 Jahre alt. Seit März 2022 lebt er mit seiner Familie in Lagos. Lebt er – heißt aber hier, er lebt von dem, was die Passanten in seine Gitarrentasche werfen.
Einmal Unterricht bei einem spanischen Gitarren-Lehrer
Nashan ist Autodidakt hat sich das Gitarrespielen selbst beigebracht. Ständig arbeitet er sowohl stimmlich als auch gitarrentechnisch an seinem Repertoire. Sein Traum: bei einem guten Lehrer die spanische Gitarrenkunst zu erlernen.
Ohne Lizenz geht’s nicht
Um überhaupt auftreten zu können, musste er bei der Gemeinde Lagos eine Lizenz erwerben.
Das heißt: im Vorfeld ein Video mit seiner Gitarren- und Sangeskunst an die Gemeinde schicken.
Jetzt darf er an festgelegten Plätzen viermal am Tag sein Repertoire zum Besten geben.
Oldies sind gefragt
Meistens und mit großer Hingabe spielt er Oldies, versteht es als guter Entertainer seine Zuschauer mit einzubeziehen. Gerade die Verbindung zwischen Künstler und Passanten sorgt dafür, dass die eine oder andere Spende etwa üppiger ausfällt. Für mich ist er der Zucchero der Algarve.
Um finanziell über die Runden zu kommen, erteilt er noch Gitarren-Unterricht.
„Wir sehen uns nachher im Club“
Etwas überrascht schaute ich ihn an, sah, wie er sein Bier etwas schneller austrank und mit seinem Wägelchen – beladen mit Verstärker, Gitarre, etc. – eilends zum nächsten Gig düste.
Eine Stunde später stand er in der Marina in Lagos im „Lighthouse“ vor begeisterten, mitsingenden Fans auf der Bühne. Ein achtstündiger, harter Arbeitstag neigte sich langsam dem Ende zu.
Respekt. – Danke Nashan!
ÜBER MICH

Mein Name ist Klaus Sonnenschein.
Wenn man wie ich das Glück hat, einen schönen Namen zu haben, so sollte es auch Teil der Lebenseinstellung sein.
Ihr werdet bei meinen Reiseberichten immer wieder merken, dass ich fast ausschließlich mit Bus und Bahn fahre (mein kleiner Beitrag zur Umweltschonung); daher die verstärkte Präsenz von Bahn und Bus.